Charakteristika des Eis-Fels-Übergangs abgeleitet aus flugzeuggestützten EMR-Messungen um NorthGRIP und des angrenzenden nordöstlichen grönländischen Eisschilds
Seit 1994 werden vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) flugzeuggestützte Eisdickenmessungen mit dem elektromagnetischen Reflexionsverfahren in den Polarregionen durchgeführt. Mit der mit Ski ausgerüsteten Polar2, eine zweimotorige Do228-101, wurde im Sommer 1996 die erste Messkampagne vom Camp der Eiskerntiefbohrung NorthGRIP (75,1°N; 42,3°W) aus geflogen. Weitere Messkampagnen vervollständigten die engmaschige Kartierung der näheren Umgebung von NorthGRIP sowie etwas gröber die der im Nordosten angrenzenden Einzugsgebiete der Auslassgletscher Nioghalvfjerdensfjorden, Zachariaes Isstrøm und Storstrømmen. Dabei wurden neben dem EMR-System zwei geodätische GPS-Empfänger, ein Laseraltimeter sowie ein Magnetometersystem eingesetzt.Im Fokus der EMR-Messflüge in der Umgebung von NorthGRIP, hier wurde eine 200 km x 200 km große Fläche um die Eiskerntiefbohrung kartiert, standen die innere Struktur des Eisschilds und das subglaziale Relief, um wertvolle Hinweise für die Interpretation des Eiskerns zu erhalten. Bei den Messungen zwischen NorthGRIP und Station Nord (81,7°N; 17.8°W) stand die Bestimmung der Eismächtigkeitsverteilung als wichtige Eingangsgröße für Massenbilanzstudien im Vordergrund. In beiden Fällen wurden lediglich die Laufzeitmessungen der EMR-Profile ausgewertet.Darüber hinaus können weitere Informationen über den Eis-Fels-Übergang aus den Amplituden der an der Eisunterseite reflektierten elektromagnetischen Wellen abgeleitet werden. Insbesondere hat das in der NorthGRIP Eiskerntiefbohrung festgestellte basale Schmelzen des Eisschilds großen Einfluss auf die Reflektivität des Untergrunds. Dieses ist im Hinblick auf Untersuchungen zum Verlauf der Auslassgletscher von großem Interesse, wie auch zum Ausdehnungsbereich des östlich von NorthGRIP gelegenen nordostgrönländischen Eisstroms NEGIS (NorthEast Greenland Ice Stream), dem einzigen mit den großen westantarktischen Eisströmen vergleichbaren in Grönland.Das Poster wird einen Überblick über die aus den Aero-EMR-Messungen abgeleiteten Charakteristika des nordöstlichen grönländischen Eisschilds geben.
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