Deutscher Geräte-Pool für amphibische Seismologie (DEPAS) - Mariner Teil
Im Rahmen des Sonderprogrammes "Geotechnologien" wurde der "Deutsche Geräte-Poolfür amphibische Seismologie (DEPAS)" als Großgerät für die deutsche Forschungeingerichtet. Er umfasst 65 neue breitbandige Landseismometer, welche vom GeoForschungsZentrumPotsdam (GFZ) betrieben werden. Der marine Teil besteht aus insgesamt 80 breitbandigenOzeanboden-Seismometern (OBS), die zum Teil durch das BMBF (30 Einheiten) und den HGFInfrastrukturfonds (50 Einheiten) gefördert wurden. Die technische und organisatorischeBetreuung der OBS erfolgt durch das Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven (AWI). Der Einsatz allerGeräte erfolgt nach den Empfehlungen eines extern besetzten Lenkungsausschusses.In diesem Beitrag wird der marine Teil der Gerätepools vorgestellt. Die Ozeanboden-Seismometerbestehen aus einem rostfreien Titanrahmen, Auftriebskörpern aus syntaktischem Schaum und mehrerenTitan-Druckrohren. In den Druckrohren sind der Datenlogger zum Aufzeichnen der seismischen Signale,sowie die zur Versorgung des Rekorders notwendigen Batterien untergebracht. Ein Druckrohr enthälteinen akustischen Transponder zur Kommunikation mit dem Gerät und zum Abwerfen desAnkergewichtes. Ein Blitzlicht und ein Peilsender helfen bei der Ortung und Bergung der Gerätenach dem Auftauchen. Die OBS sind mit einem breitbandigen Seismometer (60 s-50 Hz) und einemHydrophon (100 s-8 kHz) ausgerüstet. Damit sind sowohl aktive refraktionsseismischeExperimente als auch passive seismologische Messungen möglich. Für kurzzeitige Anwendungenwerden die OBS mit preisgünstigen Alkali-Batterien bestückt. Bei Verwendung von Lithium-Zellenkann eine Einsatzdauer von bis zu 16 Monaten erreicht werden. Die maximale Einsatztiefe derGeräte beträgt 6000 m, speziell für die Erforschung von Subduktionszonen werden einige OBSfür Tiefen bis zu 7300 m ausgelegt.
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