Modellierung der Strömungen und Sedimenttransporte südlich von Südafrika seit dem Mittleren Miozän
Der interozeanische Austausch der Wassermassen südlich von Südafrika ist für die globale thermohaline Zirkulation von zentraler Bedeutung. Zunahme oder Abschwächung dieses Wassermassenaustausches führen zur Verstärkung oder Abschwächung der atlantischen Umwälzbewegung sowie zu einer entsprechenden Veränderung der Tiefenwasserbildung im Nordatlantik. Während der FS SONNE Fahrt SO-182 im April-Mai 2005 wurden mehr als 2800 Kilometer hoch auflösende refexionsseismische Daten im Transkei Becken südöstlich von Südafrika gemessen. Die Analyse zeigt, dass Nordatlantisches Tiefenwasser (NADW) und Antarktisches Bodenwasser (AABW) die Sedimentbildung in dieser Region stark beeinflussen. Die Beobachtungen zeigen weiter, dass die Ströme in dieser Region sehr variabel waren: Eine Nord-Süd-Strömung von AABW beherrschte Sedimenttransport und -absetzung im Transkei Becken vom mittlerem Miozän bis zum frühen Pliozän, gefolgt von einem Haupttransport in W-E Richtung durch NADW. Um die Sedimentanordnung und die Entwicklung der Paläozirkulation südlich von Südafrika besser zu verstehen, wird ein Ozeanzirkulationsmodell benutzt, das mit einem Sedimentmodell gekoppelt ist.Das eingesetzte Modell ist das Regional Ocean Modeling System (ROMS), das auf hydrostatischen, primitiven Gleichungen basiert. Es nutzt terrainfolgende Koordinaten in der Vertikalen und orthogonal gekrümmte Koordinaten in der Horizontalen, die je nach Fragestellung unterschiedliche Auflösung haben. Das Modell simuliert das gegenwärtige Strömungssystem in der Region südlich von Südafrika. Basierend auf dem Modell wird die Simulation der regionalen Verteilung von Sand und Silt weiterentwickelt.
Helmholtz Research Programs > MARCOPOLI (2004-2008) > MAR2-Palaeo Climate Mechanisms and Variability