Klimaforschung in den Polargebieten: Untersuchung von Aerosolen und Wolken
Im Internationalen Polarjahr 2007 und durch die allgemeine Diskussion zum Klimawandel ist die Forschung in den Polargebieten von besonderem öffentlichen Interesse. Arktis und Antarktis sind klimatisch sehr sensible Regionen mit eigenen Rückkopplungsmechanismen. Erwärmung führt zur Verringerung der Bodenreflexion (Albedo), was weitere Erwaermung zur Folge hat, ein Schmelzen des Permafrostbodens setzt Methan frei, das wiederum als Treibhausgas wirkt und zusätzlich Erwaermung hervorruft. Zu den besonderen Bedingungen in den Polargebieten gehören die extreme Kälte, die geringe Luftfeuchte, im Winter hohe Albedo, nur wenige Quellen von Verschmutzung mit ausgeprägten saisonalen Schwankungen von Schwebeteilchen (Aerosol) und lange Phasen der Dunkelheit. Sie führen zu Phänomenen wie dem Auftreten von Polaren Stratosphärenwolken und Ozonloch, speziellen Wechselwirkungen von Aerosolen und Wolken sowie deren Auswirkungen auf die Strahlungsbilanz.Nach wie vor ist es mit großem logistischem Aufwand verbunden, Daten über die Atmosphäre in den Polargebieten zu bekommen. Aufgrund der extremen Bedingungen sind die Gebiete schwer zugänglich. Auch die Auswertung von Satellitendaten ist wegen der hohen Albedo und in der Regel sehr sauberen Atmosphäre schwierig. Außerdem messen nicht alle Satelliten in extremen geographischen Breiten.Der Vortrag bietet einen Einblick in die Messung von klimawirksamen Aerosolen, Wolken und Ozon mit Hilfe von ganzjährig betriebenen Stationen sowie kurzen intensiven Feldmesskampagnen. Mögliche klimatische Veränderungen in der Arktis werden anhand eines Modells gezeigt.
Helmholtz Research Programs > MARCOPOLI (2004-2008) > POL1-Processes and interactions in the polar climate system