Diversität in der Tiefsee: Das Geheimnis steckt im Detail
Diversität in der Tiefsee: Das Geheimnis steckt im DetailEwige Nacht, hoher Druck, gleichbleibend tiefe Temperaturen und ständiger Nahrungsmangel sind die wenig einladenden Bedingungen der Tiefsee. Die Tiefsee galt daher früher als lebensfeindlich. Doch diese Bedingungen haben einen Vorteil: sie bleiben stets gleich. Die Tiere, die sich dem Leben in der Tiefsee angepasst haben, sind in einer Weise spezialisiert, wie man sie im Flachwasser kaum findet und die Artenvielfalt der Tiefsee erweist sich im Gegensatz zu früheren Vorstellungen als außerordentlich beeindruckend. In marinen Sedimenten bilden freilebende Nematoden (Fadenwürmer) die häufigste Gruppe der Metazoa (Vielzeller). In der Tiefsee repräsentieren Nematoden zwischen 85-95% der sedimentbewohnenden Meiofauna-Organismen. Ein wichtiges Charakteristikum ihrer Populationen ist die große Anzahl von Arten, mit der sie im Tiefseesediment vertreten sind. Vor dem Hintergrund der Vorstellung, daß der Tiefseeboden eine stärker ausgeprägte kleinskalige Biotopstruktur aufweist, als zuvor vermutet und daß diese kleinskalige Fleckenhaftigkeit des Tiefseebodens ein möglicher Faktor für die hohe Biodiversität ist, stellt sich damit die Frage: Welche Prozesse produzieren und erhalten Diversität in der Tiefsee und auf welchen Skalen wirken diese Prozesse?