Tektonische Entwicklung zwischen Kanada und Groenland - erste Ergebnisse der Krustenstruktur in der suedlichen Baffin Bay
Über die Labrador See und Baffin Bay wird zwischen Grönland und Kanada Flachwasser zwischen dem Arktischen Ozean und dem Atlantik ausgetauscht. Dieser Energietransport beeinflusst die klimatischen Bedingungen dieser Region wesentlich, so dass die wenig untersuchte tektonische Öffnung dieser Becken für das Paläoklima von besonderem Interesse ist. Hier werden Ergebnisse eines refraktionsseismischen Profils mit 24 Ozeanbodenseismometern des Fahrtabschnittes MSM09/3 mit der Maria S. Merian vorgestellt, das sich über 470 km von der Baffin Insel im SSW nach Grönland im NNO erstreckt und die vermutete Position einer Spreizungszone kreuzt. Auffällig ist eine Verdickung der Kruste westlich der vermuteten Spreizungszone, die durch eine negative Schwereanomalie bestätigt wird. Nordöstlich zeigt sich eine komplexe Struktur, die mit einer positiven Schwereanomalie zusammenfällt und auf Intrusionen mafischer Körper hinweist. Die anschließende grönländische Seite des Spreizungsbeckens ist weitgehend homogen mit dem typischen Aufbau ozeanischer Kruste, während sich auf kanadischer Seite ein komplexer struktureller Aufbau zeigt. Wir vermuten, dass die Komplexität mit wiederholten mafischen Intrusionen und/oder Scherzonen in Verbindung steht.
Helmholtz Research Programs > PACES I (2009-2013) > TOPIC 3: Lessons from the Past > WP 3.2: Tectonic, Climate and Biosphere Development from Greenhouse to Icehouse