Aeromagnetische Anomalien im Dronning Maud Land
Das Alfred-Wegener-Institut erkundet mit seinen Polarflugzeugen seit zwei Jahrzehnten systematisch das Dronning-Maud-Land (DML). Mit einem angestrebten Fluglinienabstand von 10 km wurde mittlerweile eine Fläche von über 2.4 Millionen km^2 vermessen. In dieser Studie wurden die magnetischen Daten aller Kampagnen zusammengefasst und ausgewertet. Neue Erkenntnisse ergeben sich im östlichen DML, wo durch zwei neue Kampagnen der Linienabstand von 20 km auf 10 km reduziert wurde. Durch diesen geringeren Linienabstand konnte ein langgestrecktes paralleles Muster schwach magnetischer Anomalien aufgedeckt werden. Diese linearen Anomalien erstrecken sich über mehrere hundert Kilometer in nordwest-südöstliche Richtung und können im Südosten in älteren russischen Daten weiter verfolgt werden. Jedoch ist es durch die geringe Auflösung der russischen Daten unklar, ob sich diese Anomalien bis zu den Prince Charles Mountains fortsetzen, wo in einer lokalen Erkundung (PCMEGA) ähnliche Anomalien mit gleicher Orientierung entdeckt wurden. Im südlichen DML wurden stark magnetische Anomalien gefunden, die eine bogenförmige Struktur mit einer Länge von über 300 km bilden. Deren Ursprung ist derzeit nicht geklärt, aber sie grenzen die sehr unterschiedlichen Anomalienmuster im östlichen DML klar von denen im Coats Land und der Shackleton Range ab. Dies bedeutet, dass die magnetischen Daten keinen Hinweis auf eine strukturelle Verbindung zwischen Sør Rondane und der Shackleton Range liefern, deren Existenz bisher auf Grundlage von geologischen Untersuchungen von verschiedenen Autoren vermutet wurde.