Schnelle Veränderungen in der Arktis verstehen – Fernerkundung von Permafrost-Landschaftsdynamiken
Permafrost ist eine wichtige Komponente der Kryopshäre, die von der rapi-den Erwärmung der Polarregionen betroffen ist. Beobachtungen innerhalb des globalen Permafrost-Temperatur Messnetzwerks GTN-P (Global Terrestrial Network for Permafrost) zeigen eine Erwärmung an den meisten Mess-standorten mit besonders starken Erwärmungstrends in der hohen Arktis. Die mit der Erwärmung einhergehende Degradation und das Tauen von Permafrost in vertikaler als auch lateraler Ausdehnung führen zu einem Rückzug des Permafrosts in Richtung hoher Breiten und hoher Höhenlagen. Weil Per-mafrost massiv die Ökosystembedingungen in der etwa 23 Millionen Quadratkilometer großen Permafrost-Region dominiert, hat sein Rückzug starke Folgen für die dortige Hydrologie, Geomorphologie, biogeochemische Stoffflüsse, und Biota. Über den Kohlenstoffkreislauf – Permafrostböden speichern etwa 1500 Gt organischen Kohlenstoff, etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie in der Atmosphäre enthalten ist – daher wirken sich diese Veränderungen auch auf globaler Ebene aus. Die Fernerkundung ist mittlerweile ein essentielles Werkzeug, um den Zustand und die Veränderungen von Permafrost und der zugehörigen periglazialen Landschaften zu dokumentieren und zu quantifizieren. In der Sektion Periglazialforschung des AWI, Forschungsstelle Potsdam, werden deshalb verschiedene optische und Radar-Fernerkundungsmethoden genutzt, um Landschaftsprozesse mit Permafrost-Veränderungen in Zusammenhang zu bringen oder um geeignete geophysikalische und biophysikalische Variablen für die Modellierung von Permafrost abzuleiten.
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