Detektion von potenziell pathogenen Vibrionen auf Mikroplastik Partikeln der Nord und Ostsee mittels MALDI-TOF MS
Die taxonomische Zusammensetzung von marinen Biofilmen auf Mikroplastik ist weitgehend unbekannt. Jüngste Studien basierend auf Gensequenzierungen wiesen darauf hin das potentiell pathogene Vibrio spp. Teil dieser „Plastisphäre“ sein könnten. Bakterien der Gattung Vibrio können Durchfallerkrankungen oder schwere Entzündungen hervorrufen. Eine beweiskräftige Spezies-Identifizierung von Vibrionen auf Plastik konnte allerdings bisher mit diesen Methoden nicht erreicht werden. Für diese Studie wurden in 2013 und 2014 an insgesamt 63 Stationen in Nord- und Ostsee, Wasser und Mikroplastik Proben genommen und auf Vibrionen untersucht. Diese wurden zur selektiven Anreicherung von pathogenen Vibrio spp. in Alkalinem Peptonwasser (APW) inkubiert. Auf CHROMagar™Vibrio wurden anschließend die drei wichtigsten humanpathogenen Spezies V. parahaemolyticus, V.cholerae und V.vulnificus nach charakteristischen Koloniefarben isoliert. Mittels MALDI-TOF MS (MALDI Biotyper, Bruker) und der neuen Datenbank VibrioBase konnten alle Isolate zuverlässig auf einem Spezies - Level identifiziert werden. Die Identifizierung der drei Hauptspezies wurde anschließend mittels spezies-spezifischen PCRs überprüft. ATR FT-IR (Attenuated Total Reflectance Fourier Transform – Infrared Spectroscopy) wurde für die Mikroplastik Charakterisierung genutzt. Insgesamt wurden 200 Partikel analysiert und Vibrionen von 19 Mikroplastik Partikeln isoliert. Auf 12 Partikeln wurde das potentiell pathogene Bakterium Vibrio parahaemolyticus gefunden. Dies ist die erste Studie, in der kultivierbare, potentiell pathogene Vibrio Spezies auf Mikroplastik nachgewiesen wurden.
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