Walther Bruns, Gründer der „Aeroarctic“ – ein vergessener Pionier der Deutschen Polarforschung
Die Arktisfahrt des LZ 127 „Graf Zeppelin“ im Jahr 1931 war die erste und einzige rein wissenschaftliche Arktisexpedition, die mit einem Luftschiff durchgeführt wurde. Zurückzuführen ist sie auf eine Idee von Walther Bruns, Hauptmann a.D. und im 1. Weltkrieg Luftschiffführer, der eine transarktische Luftschifflinie zur Verkürzung der Reisezeit zwischen Europa und dem pazifischen Raum propagierte und den Einsatz von Luftschiffen zum Transport in der Arktis und zu deren ständiger Überwachung vorschlug. Mit einer gemeinsam mit dem Meteorologen und Aerologen Arthur Berson verfassten Denkschrift gewann er führende Wissenschaftler für eine Vereinigung, aus der sich die „Internationale Studiengesellschaft zur Erforschung der Arktis mit dem Luftschiff e.V.“ (Aeroarctic) gründete. Diese Gesellschaft, deren Generalsekretär Bruns war, plante und organisierte die Arktisfahrt des „Graf Zeppelin“. Bruns ist heute nur noch in Fachkreisen bekannt. Der Beitrag beschreibt die zentrale Rolle von Walther Bruns, die er in unermüdlicher Arbeit in der Organisation der „Aeroarctic“ gespielt hat. Ohne sein Geschick, wichtige Personen aus Wissenschaft und Luftfahrttechnik für seinen Plan zu gewinnen und ohne seine Ausdauer, auch in schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situationen, wäre diese Fahrt nicht zustande gekommen. Weiterhin werden bisher unveröffentlichte biografische Angaben zu Walther Bruns mitgeteilt.