Die Rolle des Permafrost im Klimasystem Erde
Permafrost ist eine wichtige Komponente der Kryosphäre, die von der rapiden Erwärmung der Polarregionen betroffen ist. Beobachtungen innerhalb des globalen Permafrost-Temperatur Messnetzwerks GTN-P (Global Terrestrial Network for Permafrost) zeigen eine Erwärmung an den meisten Messtandorten mit besonders starken Erwärmungstrends in der hohen Arktis. Das mit der Erwärmung einhergehende Tauen von Permafrost führt zu einem Rückzug und beginnendem Zerfall des Permafrosts in vielen Regionen. Weil Permafrost die Ökosystembedingungen in weiten arktischen Landregionen dominiert (etwa 23 Millionen Quadratkilometer), hat sein Auftauen massive Folgen für die dortige Hydrologie, Geomorphologie, biogeochemische Stoffflüsse und Biota. Über den Kohlenstoffkreislauf – Permafrostböden speichern etwa 1300-1600 Milliarden Tonnen organischen Kohlenstoff, etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie in der Atmosphäre enthalten ist – wirken sich diese Veränderungen auch auf globaler Ebene aus. In Vortrag werden neben den Erkentnissen aus mehreren Jahrzehnten Feldforschung in der Arktis auch die Methoden gezeigt, wie der Zustand und die Veränderungen von Permafrost und der zugehörigen Landschaften dokumentiert und gemessen werden. In der Sektion Permafrostforschung der AWI-Forschungsstelle Potsdam werden verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen zusammengeführt, um die komplexen Prozesse und Auswirkungen des Klimawandels in den nördlichen Regionen zu verstehen und ihre Bedeutung für uns in Mitteleuropa einzuschätzen.
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