Wird die Besiedlung durch kalzifizierende Mikroorganismen im pelagischen Arktischen Ozean durch einströmende
Diese Studie untersucht die Verbreitung kalzifizierender Organismen in der Wassersäule nördlich von Spitzbergen und über dem Yermark Plateau. Besonderes Augenmerk wird auf den Einfluss von in den Arktischen Ozean fließenden Atlantische Wassermassen auf die Verteilung kalzifizierender Organismen gelegt. Da kalzifizierende Organismen sensibel auf Umweltveränderungen reagieren, kann die Untersuchung ihrer Abundanz und Komposition der Artgemeinschaft zukünftig Rückschlüsse auf den Umfang des Einflusses Atlantischer Wassermassen im Arktischen Ozean liefern. Die verwendeten Proben wurden während einer sechswöchigen Ausfahrt der FS „Polarstern“ mittels Multinetzes gewonnen. Es handelt sich hier um die Expedition PS92 (ARK-XXIX/1) „TRANSSIZ“ („Transitions in the Arctic Seasonal Sea Ice Zone”). Die Untersuchungen kalzifizierender Organismen erfolgten anhand von mit Bengalrosa kontrastierten Netzfängen der Stationen 27, 43 und 46 nördlich von Spitzbergen und über dem Yermark Plateau. Zur Sicherung der Betrachtung sowohl adulter als auch subadulter Entwicklungsstadien wurden kalzifizierende Organismen >63 μm betrachtet. In den untersuchten Proben dominiert in der Gemeinschaft planktischer Foraminiferen die polare Neogloboquadrina pachyderma gegenüber subpolaren Arten (Turborotalita quinqueloba, Globigerina bulloides und Neogloboquadrina incompta). Die Komposition der Artgemeinschaft planktischer Foraminiferen lässt jedoch eine höhere relative Häufigkeit subpolarer Arten planktischer Foraminiferen mit Einfluss Atlantischer Wassermassen erkennen. Es kann daher angenommen werden, dass planktische Foraminiferen aus subpolaren Gebieten mit dem Westspitzbergenstrom in den Arktischen Ozean eingetragen werden. Netzfängen der Stationen 27, 43 und 46 zeigen eine relativ geringe Abundanz planktischer Foraminiferen, Pteropoden und Muschel-Protoconchen, sowie eine Dominanz früher Entwicklungsstadien kalzifizierender Organismen. Ein erhöhter Einfluss Atlantischer Wassermassen auf kalzifizierende Organismen und einhergehende begünstigte Reproduktionsbedingungen können somit nicht festgestellt werden. Im Gegensatz zur relativen Häufigkeit scheint die absolute Häufigkeit planktischer Foraminiferen an den Stationen 27, 43 und 46 im Nansenbecken nicht mit dem Einfluss Atlantischer Wassermassen assoziiert, sondern vornehmlich von der Verfügbarkeit von Nahrung und vom Abstand von der Küste abhängig.