Welcome to the dark side - Die Tiefsee im Wandel
Unterhalb des lichtdurchfluteten Teils des Meeres beginnt sie – die Tiefsee. Nicht nur Dunkelheit, sondern auch hoher Druck und ein geringes Nahrungsangebot lassen die Tiefsee wie einen lebensfeindlichen Ort erscheinen. Vielmehr bildet sie aber ein einzigartiges und artenreiches globales Ökosystem. Doch die Tiefsee ist nicht nur Lebensraum für faszinierende Geschöpfe wie Vampirtintenfische, Asselspinnen oder Schlangensterne. Sie ist auch an zentralen Funktionen wie Nährstoffkreisläufen und Kohlenstoffspeicherung beteiligt. Umweltveränderungen aufgrund des Klimawandels können in der Tiefsee beispielsweise zu Veränderungen in der Artenvielfalt und den Nährstoffkreisläufen führen. Trotz ihrer großen Bedeutung und drohender Umweltveränderungen, insbesondere in den Polarregionen, ist die Tiefsee noch wenig erforscht. Mit Blick auf die arktischen Tiefseeregionen kann die Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen als Schlüsselregion betrachtet werden. Sie ist die einzige tiefe Wasserstraße zwischen dem nördlichen Atlantik und dem zentralen Arktischen Ozean, wodurch ein Austausch von großen Wassermassen gewährleistet wird. Um die Auswirkungen des Klimawandels in der Framstraße besser zu erforschen, hat das Alfred-Wegner-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) vor 20 Jahren das HAUSGARTEN Observatorium errichtet. Dauerhaft installierte Messstationen sowie jährliche Untersuchungen vor Ort liefern unerlässliche Daten über Veränderungen durch den Klimawandel - von der Meeresoberfläche bis hin zum Tiefseeboden. Welche Folgen der Klimawandel für die arktische Tiefsee hat und warum diese auch direkt den Menschen betreffen, wird in diesem Vortrag am Beispiel der Framstraße mit Fokus auf biologische Prozesse beleuchtet.