Drei Jahre nach Beendigung der Sandentnahme ist das Entnahmegebiet auf dem Rungholtsand wieder nahezu vollständig verfüllt. Die Sedimentzusammensetzung aus homogenem Feinsand entspricht weitgehend dem Zustand vor der Entnahme. Die Benthos-Lebensgemeinschaft im ehemaligen Entnahmegebiet ist arten- und individuenarm, Besiedlungsdichte und Biomasse unterscheiden sich jedoch nicht mehr signifikant von den angrenzenden Wattflächen. Noch verbleibende Unterschiede im Artenspektrum und der Größenverteilung der Muscheln dürften sich binnen Jahresfrist ausgeglichen haben. Der rasche Renaturierungsverlauf – 3 Jahre bis zur Verfüllung des Entnahmekraters und dem Angleich des Artenspektrums und etwa 4-5 Jahren bis zum Angleich des Größenspektrums der langlebigen Arten – ist eine Besonderheit der Lage des Entnahmegebietes am Rand eines Tiefs mit hoher Sedimentdynamik. In weniger strömungsexponierten Lagen ist mit viel längeren Renaturierungsdauern zu rechnen. In dieser Hinsicht sind im Falle erneuter Sandentnahmen aus dem Wattenmeer die hochdynamischen Randgebiete der tieferen Gezeitenrinnen als Entnahmegebiete zu bevorzugen.