Entwicklung eines mobilen Fischtransportsystems mit integrierter Wasseraufbereitung (FiT)
Ziel: Bei dem FiT Projekt handelt es sich um ein Entwicklungsvorhaben, welches zum einen die Verbesserung des Transports von lebenden Fischen verfolgt und zum anderen durch einen schonenderen Transport eine verbesserte Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung der Lebensmittelsicherheit und -qualität erarbeitet. Dazu haben die Projektpartnern AWI, die Firma Zordel und dem LAVES-IFF ein neues Fischtransportmodul entwickelt, welches eine Wasseraufbereitung beinhaltet und die Wasserqualität während des Transports für das Tierwohl unter Berücksichtigung der Lebensmittelsicherheit und -qualität optimiert. Das AWI und die Firma Zordel haben hierfür einen Prototyp mit integrierter Wasseraufbereitung, basierend auf einem Airlift- kombinierten Zeolithfiltersystem, entwickelt und konstruiert und in Transportsimulationen getestet. Das LAVES-IFF hat die Lebensmittelsicherheit und -qualität insbesondere in Bezug auf Veränderungen in der sensorischen, chemischen und mikrobiologischen Fleischqualität und -sicherheit begleitend untersucht. Diese Parameter waren zum einen für die Wirtschaftlichkeitsanalyse unerlässlich und zum anderen in enger Verbindung zum Tierwohl zu sehen, welches anhand von gängigen Stressparametern bereits am lebenden Tier durch das AWI bestimmt und beurteilt wurden. Die entwickelte und erprobte Wasseraufbereitung wurde abschließend in ein Fischtransport-LKW der Firma Zordel integriert und unter realen Bedingungen getestet. Ergenbisse: In Simulationsversuchen bei kommerziellen Transportdichten konnte gezeigt werden, dass der Airlift/Zeolithfilter sich deutlich positiv auf kritische Wasserparameter auswirkte. Der Anstieg des fischgiftigen Ammoniums im Haltungswasser konnte um bis zu 25 % gesenkt werden. Zudem konnte die Kohlendioxidkonzentration im Wasser auf einem konstant niedrigen Niveau von ca. 20 mg/L gehalten werden. Die erzielten Verbesserungen der Wasserqualität hatten auch einen positiven Einfluss auf das Tierwohl der transportierten Forellen. Es konnte eine signifikante Reduktion des Stresshormones Cortisol detektiert werden und auch giftiges Kohlendioxid im Blut der Tiere konnte deutlich reduziert werden. Die positiven Effekte der Simulationsversuche konnten bei Realtransporten bestätigt werden. Sowohl Wasser- als auch Tierwohlparameter zeigten deutlich bessere Werte als im Transporttank ohne Wasseraufbereitung. Auch unter erhöhten Forellen- Transportdichten konnten verbesserte Kohlendioxidkonzentrationen im Haltungswasser erzielt werden und die Stressbelastung der Forellen blieb niedrig. Die ermittelten Ergebnisse zur Lebensqualität und -sicherheit zeigten, dass das erweiterte Transportsystem auch Auswirkungen auf das Lebensmittel hat. Es ist zwar für den Verbraucher beim Verzehr der Filets nicht möglich, konventionell transportierte Regenbogenforellenfilets, die direkt nach der Schlachtung gewonnen wurden, von denjenigen zu unterscheiden, die mit dem erweiterten System transportiert worden sind, jedoch konnte hinsichtlich der mikrobiologischen Lebensmittelaspekte erkannt werden, dass es zu einem geringeren Qualitätsverlust bei Lagerung der Erzeugnisse kam. Verwertung: Die erzielten Ergebnisse im Projekt führten zu einer direkten Entwicklung eines kommerziellen Prototyps für den Fischtransport. Es konnte gezeigt werden, dass sich die im Labormaßstab ermittelten Ergebnisse auch auf einen kommerziellen Maßstab übertragen lassen. Die Firma Zordel konnte auf Basis der im Projekt entwickelten Ergebnisse ein Transportfahrzeug aufbauen, welches in der Lage ist eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität während des Transportes sicher zu stellen. Das System wird inzwischen dauerhaft durch die Firma Zordel bei Fischtransportern eingesetzt. Die Projektergebnisse führten auch zur Entwicklung eines Schnellfiltersystems, welches zum Patent angemeldet wurde.