Konkurrenz von Nordatlantischer Oszillation und anthropogenen Änderungen in Bezug auf Projektionen des arktischen Klimas
Die Bedeutung von Regimeänderungen der Nordatlantischen Oszillation(NAO) für das arktische Winterklima wurde mit Hilfe eines regionalenatmosphärischen Klimamodells untersucht. Das regionale Modell wurdedazu mit globalen Modelldaten aus positiven und negativen NAO-Phaseneines Kontrolllaufs als auch eines zeitabhängigenTreibhausgas+Aerosol-Szenarios angetrieben. Beide globalenModellsimulationen beinhalten eine ziemlich realistische Variabilitätder NAO mit ausgeprägten dekadischen Regimeänderungen und keine odernur unbedeutende Langzeittrends. Die Auswirkungen vonRegimeänderungen der NAO auf arktische Wintertemperaturen und-niederschläge sind über weiten Teilen Nordwesteuropas und einigenGebieten Grönlands von großer Bedeutung. Insbesondere über Nordeuropakönnen die mittleren Wintertemperaturen bis zu 6 K voneinanderabweichen. Auch die Winterniederschläge und die synoptisch-skaligeVariabilität des Luftdrucks werden regional durch die NAO modifiziert,aber nicht so signifikant wie die Temperaturen. Dennoch sind dieKlimaänderungen, die in Verbindung mit Phasenänderungen der NAOauftreten, in einigen Regionen der Arktis deutlich stärker als jene,die auf erhöhte Treibhausgase und Aerosole zurückgeführt werdenkönnen. Die projizierten globalen änderungen der atmosphärischenZusammensetzung und interne Zirkulationsänderungen konkurrieren somitin ihrer Bedeutung für die Entwicklung des arktischen Klimas in dernahen Zukunft.